2012-04-25 das level
Wenn ich mal Zeit habe, um in Redaktion zu gehen, werde ich mal die ganzen Briefe durchgehen und aufräumen. Die schönsten aufheben, und mich von einigen trennen..
Das gilt natürlich auch für Mails. Gestolpert bin ich nun über 12 Jahre alte E-Mails.. Einige hundert sind es, ich bin verwundert wie ich damals neben meiner Ausbildung noch die Zeit fand so viel zu schreiben. Die Beziehung, die sich auf diese Weise entwickelt hatte endete jedoch in gewisser Weise tragisch. Als sie ihr Studium in einer Nachbarstadt begann, dafür ihrer Heimat den Rücken kehrte, sahen wir uns öfter. Und sie kannte mich durch den intensiven Schriftverkehr sooo gut. Das anfangs so einmalige Gefühl endlich verstanden zu werden, verwandelte sich in das einmalige Gefühl, total durchschaubar zu sein. Ich hatte das Gefühl kein eigenes Leben mehr zu haben. Wir haben uns getrennt - korrekterweise müßte es eigentlich heißen : ich habe mich von ihr getrennt. Wir hatten dann immer seltener Kontakt und die letzten 10 Jahre überhaupt nicht mehr.
Aus der Erfahrung habe ich gelernt, oder zumindest Konsequenzen gezogen. Seither habe ich niemanden mehr so nah an mich herangelassen. Irgendwann in einer Freundschaft sollte es dann aber doch zu einem Punkt kommen, an dem es Zeit ist, die Beziehung auf ein neues Level zu heben. Zumindest würde ich es mir so wünschen. Ab diesem Punkt kann man dann plötzlich mit seinem Partner philosphieren, muß sich nicht für seine falschen Annahmen entschuldigen und muß auch keine Rücksicht darauf nehmen daß der Partner es falsch verstehen könnte, denn es ist alle Zeit der Welt um Mißverständnisse wieder zu beseitigen. Und man weiß außerdem daß der Partner sich traut solche Dinge anzusprechen.
Auch wenn ich sonst doch ein recht ruhiger Typ bin, diskutiere ich schon ziemlich gerne, wenn es mich denn interessiert. S. war das von ihrer Familie nicht gewohnt, bei ihnen zu Hause wurde getan, was ihr Vater sagte. Diskussionen mit mir empfand sie als Anstrengung. Entsprechend wenig intensiv haben wir uns ausgetauscht. Emotional waren wir (im nachhinein betrachtet) ziemlich weit voneinander entfernt. Sie hätte durchaus mehr "in Petto" gehabt, aber wir waren beide mit dem relativ einfachen Niveau zufrieden.. Das Leben war einfach. Auf Dauer hat dies allerdings doch nicht gereicht, um sich verstanden zu fühlen.. Gemerkt habe ich das allerdings, als es schon zu spät war.
Das richtige Maß muß irgendwo dazwischen liegen.. Ich hoffe daß ich beim nächsten Mal die richtigen Worte und den Mut finde, ihr zu sagen daß es Zeit ist, für eine neue Zeit..
Das gilt natürlich auch für Mails. Gestolpert bin ich nun über 12 Jahre alte E-Mails.. Einige hundert sind es, ich bin verwundert wie ich damals neben meiner Ausbildung noch die Zeit fand so viel zu schreiben. Die Beziehung, die sich auf diese Weise entwickelt hatte endete jedoch in gewisser Weise tragisch. Als sie ihr Studium in einer Nachbarstadt begann, dafür ihrer Heimat den Rücken kehrte, sahen wir uns öfter. Und sie kannte mich durch den intensiven Schriftverkehr sooo gut. Das anfangs so einmalige Gefühl endlich verstanden zu werden, verwandelte sich in das einmalige Gefühl, total durchschaubar zu sein. Ich hatte das Gefühl kein eigenes Leben mehr zu haben. Wir haben uns getrennt - korrekterweise müßte es eigentlich heißen : ich habe mich von ihr getrennt. Wir hatten dann immer seltener Kontakt und die letzten 10 Jahre überhaupt nicht mehr.
Aus der Erfahrung habe ich gelernt, oder zumindest Konsequenzen gezogen. Seither habe ich niemanden mehr so nah an mich herangelassen. Irgendwann in einer Freundschaft sollte es dann aber doch zu einem Punkt kommen, an dem es Zeit ist, die Beziehung auf ein neues Level zu heben. Zumindest würde ich es mir so wünschen. Ab diesem Punkt kann man dann plötzlich mit seinem Partner philosphieren, muß sich nicht für seine falschen Annahmen entschuldigen und muß auch keine Rücksicht darauf nehmen daß der Partner es falsch verstehen könnte, denn es ist alle Zeit der Welt um Mißverständnisse wieder zu beseitigen. Und man weiß außerdem daß der Partner sich traut solche Dinge anzusprechen.
Auch wenn ich sonst doch ein recht ruhiger Typ bin, diskutiere ich schon ziemlich gerne, wenn es mich denn interessiert. S. war das von ihrer Familie nicht gewohnt, bei ihnen zu Hause wurde getan, was ihr Vater sagte. Diskussionen mit mir empfand sie als Anstrengung. Entsprechend wenig intensiv haben wir uns ausgetauscht. Emotional waren wir (im nachhinein betrachtet) ziemlich weit voneinander entfernt. Sie hätte durchaus mehr "in Petto" gehabt, aber wir waren beide mit dem relativ einfachen Niveau zufrieden.. Das Leben war einfach. Auf Dauer hat dies allerdings doch nicht gereicht, um sich verstanden zu fühlen.. Gemerkt habe ich das allerdings, als es schon zu spät war.
Das richtige Maß muß irgendwo dazwischen liegen.. Ich hoffe daß ich beim nächsten Mal die richtigen Worte und den Mut finde, ihr zu sagen daß es Zeit ist, für eine neue Zeit..
Alexander S. - 25. Apr, 21:15