2011-09-03

Jetzt sitze ich hier tatsächlich in Zandvoort am Strand. Habe eben Arny und Nicky eine MMS geschickt - als Beweiß dafür daß ich es wirklich getan habe. Sie hatten schon garnicht mehr dran geglaubt, denn sie wollten mich gerade zum Grillen einladen. Das Wetter ist gut, beinahe zu gut. Kurz vor vier haben wir jetzt und ich bin am braten. Den ersten Platz an dem ich es mir gemütlich machen wollte habe ich inzwischen verlassen. Zuerst hat sich eine junge schwangere Dame vor mir in der Sonne geräkelt, dann kam ihre Ablösung - eine junge Blondine. Aber statt sich in die Fluten zu stürzen steht sie einfach nur da und wirft mir ab und an einen kurzen Blick zu. Soviel zum Thema Entspannung. Die nächste Gelegenheit habe ich dann genutzt um unauffällig zu verschwinden. Wieso ich mich überhaupt dort hingesetzt habe ? Direkt an den Dünen hat eine Bar geöffnet die mit satten Bässen und Housemusik Besucher anlockt. Mit J. hatte ich damals eine so tolle Zeit, genau dort. Aber nun genug davon. Schließlich macht die Sonne mir schon genug zu schaffen, da brauche ich nicht auch noch nen dröhnenden Schädel von der Musik. Meine Unterkunft ist sehr spartanisch, gut daß S. nicht mehr dabei ist. Sie hätte sicher die Krise bekommen. Im winzigen Bad gibt es kein Waschbecken - dafür hängt neben der Spüle am Küchenzeilchen ein kleiner Schminkspiegel. Das Doppelzimmer scheint also für Russen gemacht zu sein. Sie kann sich stundenlang schminken ohne das Bad zu blockieren. Ich schätze das Zimmer ist gerade erst fertig geworden, deshalb hat sich noch niemand beschwert. Auf mich macht es wirklich den Eindruck als wenn es eine Notlösung ist. Den Speicher entrümpelt und die letzte Ecke für zwei sehr kompakte Betten genutzt. Ich mache das Beste daraus, auf jedenfall ist es luxeriöser (wenn man dieses Wort in diesem Zusammenhang verwenden darf) als Camping auf dem Jugendzeltplatz. Und schließlich hoffe ich auch daß ich nicht den Großteil der Zeit dort verbringen muß. Dem Motorengeräusch auf dem Zandvoortring zufolge scheint heute ein Rennen zu sein. Der Strand ist dermaßen überfüllt daß ich fast bis zum Campingplatz barfuß durch den Sand gelaufen bin, nur um eine Stelle zu finden an der der Abstand zum nächsten Strandbesucher mehr als 20 Meter beträgt. Naja, etwas Anspruch hatte ich schon: ein Traktor sollte auch nicht unbedingt die Aussicht aufs Meer versperren. Inzwischen habe ich auch mein T-shirt ausgezogen. Die Möwen hierzulande kennen das, stören sich nicht an dem vergleichsweise käsigen Anblick ;-)

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