2010-12-16
Heute hat mein Winterdienst aufgehört. Zhong, mein Nachbar tut mir schon leid. Gerade als für ihn der Winterdienst anfängt geht es hier so richtig zur Sache. Ich sitze bei ausgeschalteter Beleuchtung im Wohnzimmer. Es ist halb Elf - die Dresdner schauen noch Fern. Und das hört man im ganzen Haus. Nichts von wegen der Schnee schluckt allen Schall. Seit heute nachmittag schneit es, hinzu kommen Schneeverwehungen. Wenn ich aus dem Fenster blicke kann ich nicht mehr erkennen wo der Bürgersteig anfängt und die Wiese aufhört. Sogar mein Balkon ist halb zugeweht. Die Straßenlaterne beleuchtet die ganze Straße - durch den hellen Schnee der das Licht reflektiert ists nun hier im Wohnzimmer fast hell genug um die Zeitung zu lesen. Vor einigen Monaten hat die Stadt tatsächlich mal Strom gespart und die Lampen nachts abgeschaltet. Eine richtige Nacht war das dann. Inzwischen brennen die Lampen wieder nonstop - Zivilisation nennt sich das. Vorgestern habe ich den Baustrahler aus dem Gerümpel gekramt. Ich habe gelesen daß es helfen kann die Winterdepression in den Griff zu bekommen wenn man sich mit Tageslicht oder Licht vergleichbarer Helligkeit bestrahlt. Täglich 20 bis 60 Minuten vor hellem Licht sitzen soll dazu führen daß die Produktion bestimmter Hormone angeregt wird. Bei vielen Patienten führt daß zu einer besseren Stimmung. Ich schalte nun also morgens im Bad den 400W-Strahler ein und nehme mir 15 Minuten Zeit um "wach zu werden". Ich bilde mir sogar ein, daß meine Unlust nur noch 95% beträgt. Vielleicht liegt das aber auch daran daß nun endlich Wochenende ist...
Alexander S. - 8. Jan, 13:34