Dienstag, 17. Januar 2012

2011-11-21

und dann war über eine Woche Funkstille. Auch wenn wir außer ein paar Mails keinen Kontakt hatten, so macht man sich schon Sorgen - und es ist auch schön jemanden zu haben dessen Leben man ein Stück weit begleiten kann. Auch wenn es nur virtuell und ziemlich einseitig ist. Es gibt einem aber das Gefühl daß das Leben weiter geht, wie ein Fortsetzungsroman. Mit dem Gefühl daß es ewig so weiter gehen kann. Mit der Hoffnung daß es ewig so weiter gehen kann. Ist es eine Verlockung ein anderes Leben zu leben ? Weil im eigenen scheinbar so wenig passiert ? Tut es das denn wirklich ? Ich habe es mir wohl selbst so ausgesucht - dieses langsame, streßfreie von Tag zu Tag gleiten, das Vermeiden von allzu hohem Risiko, das Halten an Bekanntem und die leichte Scheu vorm Unbekannten. Es wird noch spannend - davon bin ich überzeugt. Den Zeitpunkt dafür kenn ich halt noch nicht...

Montag, 16. Januar 2012

2011-09-15

Meine Bude sieht echt aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Sicher muß man auch Prioritäten setzen, aber für den Fall der Fälle sollte es hier schon so ordentlich aussehen daß nicht jede Frau die die Wohnung betritt gleich reißaus nimmt. Vor kurzem habe ich auf Facebook ein aktuelles Foto von mir hochgeladen, nachdem ich ein paar Bekannte angeklickt habe, hat sich wohl Clara zur Aufgabe gemacht mich zu verkuppeln. Plötzlich hatte ich zwanzig Frauen mit Freundschaftsanfragen auf meiner Liste die ich noch nie zuvor gesehen habe. Leider sind die meisten von ihnen entweder Typ "Clara" oder Typ "Kurzhaar".. Jedenfalls habe ich mich gefragt, ob genau das der Typ Frau ist, der momentan noch zu haben ist. Lange Haare finde ich ja schon schön, auch wenn ich genau weiß daß das Aussehen nichts über den Charakter aussagt, finde ich diese Strubbelfrisuren eben nicht besonders anziehend. Wahrscheinlich ist es aber auch nur ein tief sitzendes Vorurteil nach der semitraumatischen Erfahrung mit S. Haaresehrkurzabschneidohnevorherankündaktion. Für Freitag bin ich mit Arny und Nicky verabredet, heute Abend würde es sich also anbieten etwas klar Schiff zu machen - es muß ja nicht gleich "feucht wischen" sein.

Sonntag, 15. Januar 2012

2011-09-04

Mitten durch die Dünen verläuft ein gepflasterter Radweg, die Karte dazu habe ich mir heute Morgen in der Tourist Information besorgt. Auf die Frage ob sie mir eine Route mit wenig Wind empfehlen könnte, ist die nette Dame nicht weiter eingegangen. Also bin ich mit dem Klapprad los, den Weg den ich auch ohne Karte eingeschlagen hätte, aber mit der Gewißheit mich nicht zu verfahren oder auf Hauptstraßen zurrück nach Zandvoort zu müssen. Das bischen Regen kann ich hier gut verschmerzen, die Bank ist windgeschützt. Für den Notfall hätte ich ja noch eine Regenhose dabei. Aber der Himmel zeigt zwischendurch immer mal wieder die Sonne. Der Regen muß also ein temporäres Phänomen sein. Auf dem Weg hierher hatte ich eine ganze Zeit lang den Blick auf Strand und Meer. Im Vergleich zu gestern quasi ausgestorben, und das obwohl heute Sonntag ist. Viele Touristen reisen wahrscheinlich heute ab, nur ein paar deutsche Jungendliche machten den Eindruck als wären sie eben erst angekommen, wahrscheinlich um zu shoppen. Die fraglichen Parkplätze waren auch zu meiner Jungendzeit die begehrtesten. Weit genug von der Stadt um seine Ruhe zu haben, aber nicht zu weit zum laufen. Auch wir hatten uns öfter mal spontan Abends entschlossen nach Zandvoort zu fahren, geschlafen wurde dann im Auto. Ich kann mich noch an das eine Mal erinnern daß sich meine erste große Liebe hatte dazu hinreißen lassen, an einem Joint zu ziehen. Ich fand das damals skandalös - meine Freundin und kiffen ? Ich war damals total gegen Drogen jeder Art und machte ihr voll den Streß. Berechtigterweise war sie dann ihrerseits eingeschnappt weil sie sich nicht bevormunden lassen wollte. Heute sehe ich das etwas unkritischer - lieber Rauchen als Saufen.
Unter dem Schirm kann man die Regenmenge ganz gut beurteilen, jeder kleine Tropfen erzeugt ein leises Knacken. Leider hört es nicht ganz auf sondern wird nur ständig leiser und wieder lauter. Der Abzweigung Richtung Strand konnte ich nicht widerstehen. Von hier aus kann man Ijmuiden sehen, und die Landzunge bzw. der Hafen der fast einen ganzen Kilometer in die Nordsee reicht. Meiner Schwester habe ich angekündigt daß ich noch nicht am Montag bei ihnen auf der Matte stehe - wann ich zu Besuch komme ist eher Ende der Woche. Die Gräser wachsen hier direkt aus dem Sand heraus. Der Zugang zu diesem Strandabschnitt ist hier nur mit dem Rad oder zu Fuß zu erreichen, entsprechend leer ist es hier. Auch dröhnt hier kein Baß von einer nahegelegenen Bar. Nur die Brandung ist zu hören, hier und da von einem freudigen Hundegebell von weit her unterbrochen. Einsame Wanderer sind hier garnicht so selten, da fühle ich mich direkt weniger einsam. Kaum schreibe ich diese Sätze, läßt sich eine Großfamilie gleich in Sichtweite neben mir nieder. Ich glaube daß ich genau deshalb menschenleere Orte mag, weil ich mir dann selbst natürlicher vorkomme, so als wenn es ganz normal wäre allein hier zu sein. Die Sonne kommt raus - Sonnenbrandgefahr ! Doch keine Großfamilie, es scheint eine organisierte Wanderung zu sein. Ihnen werden plötzlich Schnittchen serviert, eine ganze Palette mit Getränken steht im Sand. So kann mans sich gut gehen lassen. Die Sonne kommt raus, Proviant stimmt den Magen ruhig, die Kinder sind mit dem Meer beschäftigt. Damit die Kinder in jedem Fall weiter zu tun haben, taucht jetzt plötzlich ein Animateur auf. Er zeigt den Kinden wie man Lenkdrachen steigen läßt. Kurz darauf kommt eine zweite Animateurin - auch sie hat einen dicken Rucksack auf, mit weiteren Lenkdrachen drin..
Auch heute habe ich am Strand zurrück in Zandvoort wieder Pärchen gesehen, denen konnte man ansehen daß er sie garnicht zu schätzen weiß - genau wie ich damals. Vielleicht bin ich jetzt aber auch etwas oberflächlich, schließlich kann ich der Dame ja nicht von außen ansehen daß sie stets nur am nörgeln ist und es für ihn eigentlich schon Liebesbeweis genug ist, nicht abzuhauen.. Was man wirklich braucht, merkt man erst wenn es nicht mehr da ist.

2011-09-03

Jetzt sitze ich hier tatsächlich in Zandvoort am Strand. Habe eben Arny und Nicky eine MMS geschickt - als Beweiß dafür daß ich es wirklich getan habe. Sie hatten schon garnicht mehr dran geglaubt, denn sie wollten mich gerade zum Grillen einladen. Das Wetter ist gut, beinahe zu gut. Kurz vor vier haben wir jetzt und ich bin am braten. Den ersten Platz an dem ich es mir gemütlich machen wollte habe ich inzwischen verlassen. Zuerst hat sich eine junge schwangere Dame vor mir in der Sonne geräkelt, dann kam ihre Ablösung - eine junge Blondine. Aber statt sich in die Fluten zu stürzen steht sie einfach nur da und wirft mir ab und an einen kurzen Blick zu. Soviel zum Thema Entspannung. Die nächste Gelegenheit habe ich dann genutzt um unauffällig zu verschwinden. Wieso ich mich überhaupt dort hingesetzt habe ? Direkt an den Dünen hat eine Bar geöffnet die mit satten Bässen und Housemusik Besucher anlockt. Mit J. hatte ich damals eine so tolle Zeit, genau dort. Aber nun genug davon. Schließlich macht die Sonne mir schon genug zu schaffen, da brauche ich nicht auch noch nen dröhnenden Schädel von der Musik. Meine Unterkunft ist sehr spartanisch, gut daß S. nicht mehr dabei ist. Sie hätte sicher die Krise bekommen. Im winzigen Bad gibt es kein Waschbecken - dafür hängt neben der Spüle am Küchenzeilchen ein kleiner Schminkspiegel. Das Doppelzimmer scheint also für Russen gemacht zu sein. Sie kann sich stundenlang schminken ohne das Bad zu blockieren. Ich schätze das Zimmer ist gerade erst fertig geworden, deshalb hat sich noch niemand beschwert. Auf mich macht es wirklich den Eindruck als wenn es eine Notlösung ist. Den Speicher entrümpelt und die letzte Ecke für zwei sehr kompakte Betten genutzt. Ich mache das Beste daraus, auf jedenfall ist es luxeriöser (wenn man dieses Wort in diesem Zusammenhang verwenden darf) als Camping auf dem Jugendzeltplatz. Und schließlich hoffe ich auch daß ich nicht den Großteil der Zeit dort verbringen muß. Dem Motorengeräusch auf dem Zandvoortring zufolge scheint heute ein Rennen zu sein. Der Strand ist dermaßen überfüllt daß ich fast bis zum Campingplatz barfuß durch den Sand gelaufen bin, nur um eine Stelle zu finden an der der Abstand zum nächsten Strandbesucher mehr als 20 Meter beträgt. Naja, etwas Anspruch hatte ich schon: ein Traktor sollte auch nicht unbedingt die Aussicht aufs Meer versperren. Inzwischen habe ich auch mein T-shirt ausgezogen. Die Möwen hierzulande kennen das, stören sich nicht an dem vergleichsweise käsigen Anblick ;-)

2011-09-02

Morgen gehts ab nach Zandvoort. Wirklich in letzter Minute habe ich noch ein Bed and Breakfast reserviert. Ist jetzt zwar nicht das günstigste, aber irgendwann habe ich mir gedacht: wenn ichs jetzt nicht mache, dann mach ich es garnicht mehr. Zwischenzeitlich hatte ich bei der Recherche schon keine Lust mehr. Im Nachhinein kann ich mir auch erklären wieso ich mich mit sowas so schwer tue. Ich möchte mich einfach nicht entscheiden. Entscheidungen zu treffen, den Arsch hochzukriegen, das fällt mir momentan besonders schwer. Möcht garnicht wissen wieviel Zeit ich damit schon vertrödelt oder sogar vergeudet habe, damit, herauszufinden wo die Vor- und Nachteile von diesem oder jenem sind. Am Ende machts dann keinen Spaß mehr. Beispiel Kamera. Ich stelle mir vor wie ich in Zandvoort am Strand spazieren gehe. Da sollte ich nicht unnötig Gewicht mit mir herumschleppen. Ich möchte auch nicht unbedingt mit der Spiegelreflex um den Hals laufen. Andererseits möchte ich ja schon, wenn ich schon kein festes Programm geplant habe, ein paar schöne Photos mit nach Hause bringen. Und dann photografiere ich ja auch gern in SW, aber noch eine Kamera mitnehmen ? Für die leichte Mamiya habe ich keine Farbfilter (bei SW eigentlich ein muß). Mit so unnötigem Kram befasse ich mich also, und irgendwann schon habe ich schon keine Lust mehr mich mit dem Thema zu beschäftigen. Jetzt gibt es genau zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist einfach auf Verdacht alle Kameras die in Frage kommen mitzunehmen. Damit habe ich meine Entscheidung nur wieder nach hinten vertagt. In meinem Urlaub möchte ich mich nicht wirklich mit so einem Blödsinn beschäftigen. Die zweite Möglichkeit ist jetzt, mich für eine einzige Kamera zu entscheiden - auf jedenfall habe ich dann nichtmehr die Qual der Wahl. Im Nachhinein denke ich mir vielleicht: ach, hätteste nur die SW-Kamera mitgenommen. Eigentlich kenne ich mich gut genug - ich bereue selten etwas aus der Vergangenheit. Also entscheide ich mich lieber jetzt - für die schwere Spiegelreflex. Und nur die (und am Handy ist ja auch noch ne Kamera dran...). Nächste Frage: welche Bücher nehm ich denn mit ? Genau das gleiche Thema. Ich könnte ja mehr Lust auf das eine als auf das andere haben. Aber mein Gott, es sind nur 3 komplette Tage. Und ich werde bestimmt nicht nonstop lesen. Sachbücher taugen bei mir für Entspannung nicht. Also werde ich mich auf Nadolnys Netzkarte und Bonings Nachtsportler beschränken. Für unterwegs am Strand reichen dann die beiden dünnen Reclam-Heftchen. Je weniger offene Entscheidungen ich mit in den Urlaub nehme umso besser. Auf diese beiden tollen Entscheidungen muß ich jetzt erstmal eine rauchen ;-)

Samstag, 14. Januar 2012

2011-07-20

Ich bin hin und hergerissen - zwischen "alles gründlich überdenken" und "es seinen Weg gehen lassen". In letzter Zeit bekomme ich von ihr immer nur zu hören was ich nicht getan habe oder was ich falsch gemacht habe. Nachdem ich ihr das letzte Woche dann auch so gesagt habe, habe ich zusätzlich noch das Gefühl daß sie mir weniger erzählt als sonst. Wem, wenn nicht meiner Freundin, soll ich erzählen können wie ich wirklich fühle?
Nächstes Wochenende nun sehen wir uns nicht, sie trifft sich mit einer alten Freundin, um mal auszugehen. Übernächstes Wochenende sehen wir uns wieder nicht, da treffe ich mich mit Chrissy um auf die Nature One zu fahren. In letzter Zeit frage ich mich leider immer mal wieder, wie denn mein Leben aussähe mit einer Freundin die nicht ständig nur am mosern ist.. hört sich jetzt wahrscheinlich schlimmer an als es ist. Oder rede ich mir nur ein daß es garnicht so schlimm ist, und in Wirklichkeit stehe ich noch vielmehr unter ihrem Pantoffel als ich zugebe ?
Gestern habe ich mich auf eine Stelle in Hanau beworben. Als ich ihr am Telefon davon erzählte war ihre einzige Reaktion : "aha". Sie hätte mich vielleicht mal fragen können was das denn für eine Stelle ist, oder was die Firma denn so macht. Aber ich glaube inzwischen interessiert sie das nicht mehr. Ich glaube mich interessiert das inzwischen auch nicht mehr - wirklich. Ich könnte denken daß alles was ich mache entweder verkehrt, oder zu wenig ist. Da macht es keinen großen Unterschied wenn ich es dann am Ende garnicht mache.
Mir ist schon klar daß meine Realität nur eine Frage meiner eigenen Vorstellungen ist - in Wirklichkeit wünsche ich mir vielleicht einen Partner der mich so nimmt wie ich bin, der mich bei den Dingen die ich tue (oder lasse) unterstützt. Ich könnte momentan echt denken : es gibt nur eines was mich momentan noch unglücklicher machen könnte als die jetzige Situation: garkeine Freundin zu haben.. Ich habe ja nichts zu verlieren ?

Mittwoch, 11. Januar 2012

2011-04-25

Fürs Protokoll. Ihre Auszeit hat etwas mehr als 20 Stunden gedauert. Samstagmorgen war ich bei ihr um herauszufinden wie es denn nun wirklich um uns steht. Sie versuchte ganz objektiv zu bleiben, ich blieb objektiv. Wenn sie schon eine Auszeit will, dann ziehen wir das auch durch. Waschmaschine, Kleiderschrank und halbes Bett habe ich dort gelassen - hätte eh nicht in den Panda gepaßt. Kater auch..
Sonntag morgen kam dann der Anruf von ihr, sie hätte einen riesen Fehler gemacht, ob ich sie nicht vom Bahnhof abholen könne..

2011-04-21

Man könnte glauben daß es nach sechs Jahren doch kein Problem sein sollte, mal ein, zwei Stunden darauf zu investieren niederzuschreiben wie es momentan läuft. Stattdessen bin ich ziemlich energielos, bin froh daß mein Puls nicht ständig mit Höchstgeschwindigkeit pumpt. Inzwischen habe ich mich schon damit abgefunden daß mit S. Schluß sein wird. Letztes Wochenende haben sich Andre und Nicole getrennt. Am Montag dann meinte S. am Telefon daß sie so müde sei, lieber morgen telefonieren.. Am Dienstag lief es aufs gleiche hinaus - ich ließ dann nicht locker und endlich rückte sie mit der Sprache raus. Sie müsse sich über sich selbst im klaren werden - und das müßte sie selbst, ohne mich, herausfinden. Was wäre nun, wenn das mit meinem Job nach sechs Jahren nicht klappt - und schließlich wäre es ja auch nichts für mich wenn ich dann mitten in der Wallapampa auf der Straße sitz. Es hat natürlich auch was Gutes. Schließlich hätte ich beinahe schon meine Kündigung vorbereitet. Habe schon ein Probearbeiten für den 5. und 6. Mai festgemacht - und vielleicht hätte ich ein Wochenende später den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Gestern haben wir dann nicht telefoniert - und gerade eben, als ich es hinter mich bringen wollte um für morgen eine Zeit auszumachen, hat sie ihr Handy ausgeschaltet. In einer Fernbeziehung nicht zu kommunizieren ist so ziemlich das fieseste was man dem anderen antun kann.
Ich habe vor, morgen nach Hersfeld zu fahren und dort meine Klamotten einzupacken. Eigentlich wollten wir uns nicht treffen - sie wollte morgen zu ihren Eltern fahren. Wenn sie noch zuhause ist, können wir nochmal unter vier Augen sprechen - ansonsten muß das halt am Telefon passieren. Um sie mach ich mir da keine Sorgen (so wie sie sich momentan mir gegenüber verhält), Nicole kann ja nun Vollzeit für sie da sein. Ich mach mir nur etwas Sorgen um den Kater, ich hoffe nur daß sie ihn nicht zurrück ins Tierheim bringt.

Dienstag, 10. Januar 2012

2011-02-28

Wieso legt der Mensch eigentlich so gerne Listen an ? Die letzte Woche war anstrengend gewesen - zumindest die Nächte. Von Mittwochabend bis Samstagmorgen habe ich circa 20 mal geschlafen.. nach unzähligem Umdrehen im Bett habe ich dann doch die Nächte rumbekommen. Mit der Zeit hat sich zwischen mir und S. ein Ritual eingebürgert. Nachdem wir um halb 10 Uhr abends miteinander telefonieren verabschieden wir uns folgendermaßen: wir wünschen uns gegenseitig eine gute Nacht - einer von uns beiden sagt daß er den anderen "lieb hat" - der andere sagt "ich dich auch". Zum Schluß gibt es noch ein Küßchen - und natürlich eines zurrück.
Das letzte Wochenende ist nicht so gut gelaufen. Wir haben uns ein Wochenende lang nicht gesehen weil ich bei meinen Eltern mit meiner Schwester zum Geburtstag eingeladen war. Aus Erfahrung weiß ich, daß sie immer dann ungenießbar wird, wenn wir uns länger nicht sehen. In dieser besagten Woche hat sie sich die Haare abgeschnitten - und als sie mich am Samstag vom Bahnhof abholte sagte ich nicht wie von ihr erwartet daß ich es toll fände. Stattdessen sagte ich die Wahrheit, nämlich daß ich mich schon daran gewöhnen würde. Selbst DAS war zu diesem Zeitpunkt aus meiner Sicht schon ein Entgegenkommen ! Ihre Antwort dazu war aber "ist mir egal". Ihr war es egal wie ich darüber denke ? Was ist ihr denn noch alles egal ? Genau dies ging mir durch den Kopf - und entsprechend gereizt war ich an diesem Wochenende. Nachträglich weiß ich nun auch wieso es dann noch schlimmer wurde. Auf ihre Frage wieso ich denn nicht mal den Müll rausbringen könnte wenn ich schon hier wäre (während sie auf der Arbeit war) habe ich wohl geantwortet daß ich da keinen Bock drauf gehabt hätte... Wie dem auch sei - vor allem diese Bemerkung hat sie nur noch stinkiger gemacht. Sonntagabend haben wir uns dann wieder vertragen, aber bis Mittwoch waren dann die Hormone (sie bekam ihre Tage) so mächtig geworden daß sich unser Abschiedsritual nach einer 2-Minütigen Unterhaltung folgendermaßen abspielte: Ich: "Ich wünsch dir eine gute Nacht" - sie: "dito". Ich: "Hab dich lieb" - sie : "Yo".
Das war natürlich nicht unbedingt die Motivation die man braucht alles daran zu setzen einen sicheren Job zu kündigen und neu anzufangen. Am folgenden Samstag haben wir uns dann ausgesprochen. Aus dieser Aktion habe ich etwas gelernt: Ich bin, zumindest seelisch, ganz ohne es zu merken, schon ganz schön abhängig geworden. Daß mich ein paar nicht gesagte Worte so fertig machen können, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Heute Mittag hat mich dann plötzlich J. angerufen und gefragt ob bei mir alles ok wäre - ich erzählte ihr die Kurzfassung. Interessant ist, wie sie heute über unsere damalige Beziehung denkt. Mit ein Grund, wieso es mit uns damals nicht geklappt hat, war ihrer Meinung nach, daß ich versuchte es allen Recht zu machen. Irgendwie stimmt das ja schon - auch heute noch lasse ich mich vor allem davon beeinflussen was andere Menschen von mir erwarten. Genau das war es nämlich auch, was ich mir am Freitag abend dachte. Ich dachte mir eine Liste machen zu müssen mit den Dingen die ich tun SOLL. Mir kam es so vor alles sollte ich einfach alles tun. Es macht da keinen Unterschied ob der Druck von außen oder von mir selbst kommt. Und ein großer Teil dieses Drucks entsteht tatsächlich dadurch daß ich nach Hersfeld soll.. Aushalten kann ich das nur, wenn ich als Gegenleistung zumindest etwas Interesse bekomme - und dieses Interesse fehlte Ende letzter Woche völlig. Wäre es da nicht logisch gewesen den Druck zu reduzieren - und das "soll Job in Hersfeld finden" zu streichen ?

Montag, 9. Januar 2012

2011-02-14

Heute ist Valentinstag. S. war heute schon früh daheim, aber heute abend dann doch so erschöpft daß wir gerade mal neun Minuten miteinander telefoniert haben. Manchmal frage ich mich ob wir wirklich zusammen passen. Ist es die Gewohnheit die mit der Zeit dazu führt daß man sich nicht mehr so intensiv dafür interessiert was der andere gemacht hat ? Oder passiert in meinem Leben so wenig daß es sich garnicht mehr lohnt danach zu fragen ? Ich habe übrigens heute "frei" gemacht. Nachdem ich heute morgen ein leichtes Magengrummeln hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt und bei Karl angerufen daß ich heute nicht kommen kann. Ich würde gerne in der Nähe der sanitären Einrichtungen bleiben.. Naja, das Grummeln war schon nach der ersten Tasse Kaffee wieder weg und so hab ich den Tag genutzt zum einen: die Wohnung zu staubsaugen, und zum zweiten endlich die Bewerbung fertig zu machen. Beinahe fertig bin ich geworden. Nach fünf Stunden war die Motiviation einfach aufgebraucht. Das PDF habe ich meiner Schwester geschickt damit sie nochmal drüber schaut. Morgen werde ich dann noch Photopapier besorgen um das Paßbild ordentlich zu drucken, eine ordentliche Bewerbungsmappe organisieren und dann die Daumen drücken.
Aus dem Vorsatz heute wenigstens eine Stunde Pilates zu machen ist immerhin das Studium der DVD-Einleitung geworden.
Um meinem Leben ein gewisse Richtung zu geben - und um endlich mal Erfolgserlebnisse zu haben - habe ich mir gedacht daß ich mir meine Ziele aufschreibe. Egal wie weit hergeholt die Ziele sind, zumindest muß ich ihnen eine Chance geben. Irgendwelche Regeln muß ich mir aber schon auferlegen - sonst landen auf der Liste irgendwann mal Dinge wie Müll rausbringen oder noch besser : aufstehen..

Liste mit Dingen die ich mal machen/erreichen will, Reihenfolge hat nichts mit der Wichtigkeit zu tun
- Mit dem Fahrrad quer durch Deutschland fahren, über mehrere Tage
- kündigen
- einen Monat lang werktags vegetarisch ernähren
- einen Monat lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Arbeit
- regelmäßig schwimmen gehen
-

Na da merke ich gerade - mir gehts wohl zu gut, ich brauch eigentlich garkeine Ziele im Leben ?

2011-01-11

In den letzten Tagen hatte ich ein paar gute Ideen - schöne Projekte die ich anfangen könnte dieses Jahr. Zum Beispiel verschiedene Berechnungen zum Energiesparen anstellen und auf der Homepage veröffentlichen. Zum Beispiel einen Monat lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Arbeit fahren. Zum Beispiel einen Monat lang vegetarisch ernähren. Alles Dinge die mich hervorragend davon abhalten könnten mich um das eigentlich Wichtige zu kümmern. Das Wichtige wäre, den Druck wegzunehmen - den Druck endlich in Hersfeld arbeiten zu können. Nicht jedes Wochenende stundenlang unterwegs sein. Nicht jedes Wochenende (insgesamt) hunderte von Euro ausgeben. Nicht jeden Morgen darüber Gedanken machen was ich denn noch machen könnte - sondern es tatsächlich in Angriff nehmen. Nachdem ich heute fast ne ganze Stunde bei SMA gestöbert habe ist die anfängliche Begeisterung verflogen. Bestimmt würde ich dort unterkommen - aber fühle ich mich in einem so großen Laden wohl ? Wenn ich was anderes machen möchte, muß ich mir schon etwas konkreter vorstellen was dafür in Frage kommt. Umschulungsangebote habe ich dort auch gesehen - und dann könnte ich ich tatsächlich später mal als Servicetechniker rausfahren und Solaranlagen reparieren. Bei jedem Scheißwetter...prima.

Sonntag, 8. Januar 2012

2010-12-27

Weihnachten ist überstanden - ganz ohne Streß wegen zuvieler Geschenke oder wegen falscher Geschenke. Andrea hat mir heute in der Mittagspause erzählt daß sie das Geschenkeproblem durch wichteln gelöst haben. So bekommt jeder (zur Familienfeier) nur ein Geschenk - und das wiederum kostet auch nur so um die 10-15 Euro. Von S. habe ich zu Weihnachten eine goldene Taschenuhr geschenkt bekommen. Mechanisch - zum Aufziehen. Ein richtig schönes Teil ist das, auch weil man von beiden Seiten durchs Glas hindurch auf die Zahnräder und die Feder schauen kann. Leider ist die Uhr zu schade um sie immer mitzunehmen. Nun liegt sie erstmal sicher auf dem Wohnzimmertisch und wird von mir wohl regelmäßig in der Hand gehalten und aufgezogen. Vielleicht mach ich auch einen Glücksbringer draus. Brauch ich eigentlich noch mehr Glück ? Ich hab doch schon alles was ich brauch ?

2010-12-16

Heute hat mein Winterdienst aufgehört. Zhong, mein Nachbar tut mir schon leid. Gerade als für ihn der Winterdienst anfängt geht es hier so richtig zur Sache. Ich sitze bei ausgeschalteter Beleuchtung im Wohnzimmer. Es ist halb Elf - die Dresdner schauen noch Fern. Und das hört man im ganzen Haus. Nichts von wegen der Schnee schluckt allen Schall. Seit heute nachmittag schneit es, hinzu kommen Schneeverwehungen. Wenn ich aus dem Fenster blicke kann ich nicht mehr erkennen wo der Bürgersteig anfängt und die Wiese aufhört. Sogar mein Balkon ist halb zugeweht. Die Straßenlaterne beleuchtet die ganze Straße - durch den hellen Schnee der das Licht reflektiert ists nun hier im Wohnzimmer fast hell genug um die Zeitung zu lesen. Vor einigen Monaten hat die Stadt tatsächlich mal Strom gespart und die Lampen nachts abgeschaltet. Eine richtige Nacht war das dann. Inzwischen brennen die Lampen wieder nonstop - Zivilisation nennt sich das. Vorgestern habe ich den Baustrahler aus dem Gerümpel gekramt. Ich habe gelesen daß es helfen kann die Winterdepression in den Griff zu bekommen wenn man sich mit Tageslicht oder Licht vergleichbarer Helligkeit bestrahlt. Täglich 20 bis 60 Minuten vor hellem Licht sitzen soll dazu führen daß die Produktion bestimmter Hormone angeregt wird. Bei vielen Patienten führt daß zu einer besseren Stimmung. Ich schalte nun also morgens im Bad den 400W-Strahler ein und nehme mir 15 Minuten Zeit um "wach zu werden". Ich bilde mir sogar ein, daß meine Unlust nur noch 95% beträgt. Vielleicht liegt das aber auch daran daß nun endlich Wochenende ist...

2010-12-09

Bernhard hat gemeint man müsse nicht alle Briefe aufheben. Etwas zu verarbeiten bedeutet auch, etwas loslassen können. Ein paar wichtige oder schöne Briefe sollte ich mir dann raussuchen... Sobald ich mal Zeit habe in Redaktion zu gehen. Heute sind auch wieder fast 2 Stunden fürs Schneeschaufeln draufgegangen. Und weil ich heute morgen schon um kurz nach fünf nicht mehr schlafen konnte bin ich nun tatsächlich richtig k.o..

2010-07-26

Naja, nun sitz ich hier.
In D. sitz ich in meiner Wohnung, im Wohnzimmer, im Dunkeln. Das habe ich mir immer gewünscht. Nachts in aller Ruhe zu wissen daß es nichts zu tun gibt. Nun. Ganz ruhig ists hier leider nicht. Von den Nachbarn höre ich den Fernseher. Und ich weiß auch daß sie meinen Fernseher hören. Daher komme ich auch garnicht dazu mir im Wohnzimmer Konzerte anzuhören, mit einer Lautstärke wie es in Selters oder Nauort überhaupt kein Problem war. Mit den Kopfhörern lege ich mich ab und an auf die Couch, höre dann aber meistens Hörbücher. Mein Hörsinn für laute Musik ist eingeschlafen, auch seit ich mit dem Kombi unterwegs bin. Dort war kein Platz für anständige Musik weil es gibt dort keine Hutablage die man anbohren und mit Lautsprechern bestücken könnte. Vielleicht ändert sich das ja mit dem Panda. Ein paar Wochen noch und ich bin für vier Jahre verschuldet. Das erste mal im Leben so richtig verschuldet. Aber das gehört wohl dazu, zum Erwachsenwerden. Und was auch dazu gehört: mit S. zusammenziehen.

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