Weihnachten ist überstanden - ganz ohne Streß wegen zuvieler Geschenke oder wegen falscher Geschenke. Andrea hat mir heute in der Mittagspause erzählt daß sie das Geschenkeproblem durch wichteln gelöst haben. So bekommt jeder (zur Familienfeier) nur ein Geschenk - und das wiederum kostet auch nur so um die 10-15 Euro. Von S. habe ich zu Weihnachten eine goldene Taschenuhr geschenkt bekommen. Mechanisch - zum Aufziehen. Ein richtig schönes Teil ist das, auch weil man von beiden Seiten durchs Glas hindurch auf die Zahnräder und die Feder schauen kann. Leider ist die Uhr zu schade um sie immer mitzunehmen. Nun liegt sie erstmal sicher auf dem Wohnzimmertisch und wird von mir wohl regelmäßig in der Hand gehalten und aufgezogen. Vielleicht mach ich auch einen Glücksbringer draus. Brauch ich eigentlich noch mehr Glück ? Ich hab doch schon alles was ich brauch ?
Alexander S. - 8. Jan, 14:49
Heute hat mein Winterdienst aufgehört. Zhong, mein Nachbar tut mir schon leid. Gerade als für ihn der Winterdienst anfängt geht es hier so richtig zur Sache. Ich sitze bei ausgeschalteter Beleuchtung im Wohnzimmer. Es ist halb Elf - die Dresdner schauen noch Fern. Und das hört man im ganzen Haus. Nichts von wegen der Schnee schluckt allen Schall. Seit heute nachmittag schneit es, hinzu kommen Schneeverwehungen. Wenn ich aus dem Fenster blicke kann ich nicht mehr erkennen wo der Bürgersteig anfängt und die Wiese aufhört. Sogar mein Balkon ist halb zugeweht. Die Straßenlaterne beleuchtet die ganze Straße - durch den hellen Schnee der das Licht reflektiert ists nun hier im Wohnzimmer fast hell genug um die Zeitung zu lesen. Vor einigen Monaten hat die Stadt tatsächlich mal Strom gespart und die Lampen nachts abgeschaltet. Eine richtige Nacht war das dann. Inzwischen brennen die Lampen wieder nonstop - Zivilisation nennt sich das. Vorgestern habe ich den Baustrahler aus dem Gerümpel gekramt. Ich habe gelesen daß es helfen kann die Winterdepression in den Griff zu bekommen wenn man sich mit Tageslicht oder Licht vergleichbarer Helligkeit bestrahlt. Täglich 20 bis 60 Minuten vor hellem Licht sitzen soll dazu führen daß die Produktion bestimmter Hormone angeregt wird. Bei vielen Patienten führt daß zu einer besseren Stimmung. Ich schalte nun also morgens im Bad den 400W-Strahler ein und nehme mir 15 Minuten Zeit um "wach zu werden". Ich bilde mir sogar ein, daß meine Unlust nur noch 95% beträgt. Vielleicht liegt das aber auch daran daß nun endlich Wochenende ist...
Alexander S. - 8. Jan, 13:34
Bernhard hat gemeint man müsse nicht alle Briefe aufheben. Etwas zu verarbeiten bedeutet auch, etwas loslassen können. Ein paar wichtige oder schöne Briefe sollte ich mir dann raussuchen... Sobald ich mal Zeit habe in Redaktion zu gehen. Heute sind auch wieder fast 2 Stunden fürs Schneeschaufeln draufgegangen. Und weil ich heute morgen schon um kurz nach fünf nicht mehr schlafen konnte bin ich nun tatsächlich richtig k.o..
Alexander S. - 8. Jan, 12:27
Naja, nun sitz ich hier.
In D. sitz ich in meiner Wohnung, im Wohnzimmer, im Dunkeln. Das habe ich mir immer gewünscht. Nachts in aller Ruhe zu wissen daß es nichts zu tun gibt. Nun. Ganz ruhig ists hier leider nicht. Von den Nachbarn höre ich den Fernseher. Und ich weiß auch daß sie meinen Fernseher hören. Daher komme ich auch garnicht dazu mir im Wohnzimmer Konzerte anzuhören, mit einer Lautstärke wie es in Selters oder Nauort überhaupt kein Problem war. Mit den Kopfhörern lege ich mich ab und an auf die Couch, höre dann aber meistens Hörbücher. Mein Hörsinn für laute Musik ist eingeschlafen, auch seit ich mit dem Kombi unterwegs bin. Dort war kein Platz für anständige Musik weil es gibt dort keine Hutablage die man anbohren und mit Lautsprechern bestücken könnte. Vielleicht ändert sich das ja mit dem Panda. Ein paar Wochen noch und ich bin für vier Jahre verschuldet. Das erste mal im Leben so richtig verschuldet. Aber das gehört wohl dazu, zum Erwachsenwerden. Und was auch dazu gehört: mit S. zusammenziehen.
Alexander S. - 8. Jan, 09:06